Bundesverdienstkreuz für Erfinder des Europäischen Blasmusikfestivals

Mehr als ein Vierteljahrhundert hatte der Geschäftsführer des Bergmannsblasorchesters Aue-Bad Schlema den Hut auf für das Europäischen Blasmusikfestival, das jedes Jahr am dritten Septemberwochenende Aue-Bad Schlema zu Europas Blasmusikhauptstadt macht.

Nun hat Stefan Richter dafür eine der höchsten Auszeichnungen bekommen: den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Das Bundesverdienstkreuz überreichte in der Sächsischen Staatskanzlei Ministerpräsident Michael Kretschmer.

In der Begründung heißt es: Stefan Richter hat gemeinsam mit dem Bergmannsblasorchester Aue-Bad Schlema das Europäische Blasmusikfestival ins Leben gerufen und maßgeblich dazu beigetragen, dass das Festival seit 28 Jahren Nationen und Menschen verbindet. Das Festival zählt heute zu den bedeutendsten seiner Art in Europa. 100 Orchester mit rund 10.000 Musikern sowie 400.000 Gäste kamen bisher nach Aue-Bad Schlema. „Es ist ein wirklich europäisches Blasmusikfest und diese Begeisterung, die Menschen, aber auch die ganzen verschiedenen Kulturen, die da zusammenkommen, ist es ganz fantastisches. Und ich finde Aue-Bad Schlema ist ein so lebenswerter Ort. Diese Tradition der Bergleute jetzt weiter an die nächste Generation zu geben, das Verbindende zu suchen und diejenigen, die immer nur dagegen sind, die keine Ideen haben, die spalten wollen, einfach zu sagen: Ja erzählt eure Geschichten, aber wir halten hier zusammen. Wir wollen eine gute Zukunft. Da freut mich jedes Mal aufs Neue“, sagte der sächsische Ministerpräsident nach der Feierstunde.

Stefan Richter hat sich in seiner Funktion als Geschäftsführer des Bergmannsblasorchesters auch um die Nachwuchsarbeit verdient gemacht. Vor 23 Jahren wurde im Verein ein Jugendblasorchester gegründet. Der 71-Jährige bedankte sich bei seiner Familie, die in den 28 Jahren sehr viel mitgemacht habe: „Ich möchte auch den vielen ehrenamtlichen Helfern Danke sagen. Ohne die hätten wir das große Musikfestival gar nicht stemmen können. Und ganz klar, ein großer Dank geht an die Sponsoren.“

Auch der Präsident des Bergmannsblasorchesters Aue-Bad Schlema war mit nach Dresden gereist. Thomas Schaumberger ist Österreicher, kam wegen der Liebe aus der Steiermark ins Erzgebirge. Mit der Klarinette hat er im Bergmannsblasorchester seine musikalische Heimat gefunden und ist nun maßgeblich für die Organisation des Europäischen Blasmusikfestivals verantwortlich. „Stefan Richter hat große Fußstapfen hinterlassen, aber auch viele Kontakte zu Orchestern, Kapellen und Brass Bands aus aller Welt“, so der 51-Jährige. Eine kleine Ausgabe des Festivals wegen der angespannten Corona-Lage komme nicht in Frage, weil es das Bild verschlechtern würde. Schaumberger weiter: „Das wollen wir unserem Geehrten nicht antun, sondern wir wollen das so weiter veranstalten, wie er das aufgebaut hat und versuchen dann im nächsten Jahr mit Hilfe des Ministerpräsidenten neu zu starten.“ Michael Kretschmer hat bereits jetzt seine Unterstützung für das bedeutende Musikevent zugesichert: „2022 sehen wir uns wieder. Ich freue mich schon darauf, wieder als Schirmherr das 23. Europäische Blasmusikfestival / 29. Internationale Musikfest zu eröffnen.“

Festansprache